Firmen-Weihnachtsfeiern: Veränderungen und Probleme bleiben vor der Tür

An der Tradition, das Jahr mit einer Weihnachtsfeier ausklingen zu lassen, wollen mehr als 97 Prozent der mittelständischen Unternehmen nicht rütteln. Fast 81 Prozent der befragten Chefs oder Personalverantwortlichen gaben in der Weihnachtsumfrage der Siegener Unternehmensberatung Berchtold Consulting an, dass die Weihnachtsfeier für die Motivation ihrer Beschäftigten „wichtig“ (49,4 %) oder „sehr wichtig“ (31,3 %) ist. Dennoch klammert die Mehrheit ernste Themen, wie betriebliche Veränderungen, meist aus dem Programm aus.

Den Jahresausklang lassen sich die Unternehmen mit durchschnittlich 57 Euro pro Mitarbeiter einiges kosten. „Das ist für Viele die wichtigste Mitarbeiterveranstaltung im Jahr, gleich wie gut oder schlecht sie im Moment aufgestellt sind“, so die Kölner Organisationsberaterin Elisabeth Berchtold.

In mehr als zwei Drittel der Unternehmen (77,1 %) ist die Organisation Chefsache, bzw. liegt in den Händen des Sekretariats. In weniger als 15 Prozent der Firmen (14,5 %) sind die Personalabteilung oder die interne Kommunikation (7,2 %) zuständig. „Dieses Ergebnis überrascht. Die Weihnachtsfeier spielt bei der Mitarbeitermotivation eine wichtige Rolle, besonders wenn Veränderungsprozesse durchlebt werden oder anstehen. Doch die Personalverantwortlichen werden offenbar nicht eingebunden – oder sehen es nicht als ihre Aufgabe an“, meint Elisabeth Berchtold.

Hinzu kommt, dass sich fast zwei Drittel der Unternehmen nur wenige Wochen Zeit nehmen, um das Event vorzubereiten. Da ist es kaum möglich, Change-Themen vorzubereiten. Lediglich 4,8 Prozent der Firmen verwenden darauf ein halbes bis ganzes Jahr Zeit.

„Natürlich ist es falsch, Veränderungen erstmals auf der Weihnachtsfeier anzukündigen. Gleichwohl können diese durchaus zielführend und angemessen im Kontext einer Weihnachtsfeier thematisiert werden“, so die Kölner Beraterin Elisabeth Berchtold. Personalverantwortliche sollten daher den Mut aufbringen, traditionelle Ereignisse als Fundamente für notwendige Dialogprozesse im Unternehmen zu nutzen.

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